Was ist BWL – Betriebswirtschaftslehre?
Die Abkürzung BWL ist allgemein bekannt, so dass es auf den ersten Blick nicht erforderlich erscheint, zu erläutern, was BWL ist. Dem ist allerdings nicht so, denn auch wer weiß, dass sich hinter der BWL die Betriebswirtschaftslehre verbirgt, kann noch nicht unbedingt etwas damit anfangen. Eine ausführliche Definition kann da Abhilfe schaffen und etwaige Wissenslücken schließen.
Inhaltsverzeichnis
Definition Betriebswirtschaftslehre
Die Betriebswirtschaftslehre, kurz BWL, lässt sich als die Wirtschaftswissenschaft definieren, die sich auf Unternehmen und betriebliche Abläufe konzentriert. Die Besonderheiten der BWL werden vor allem durch die Abgrenzung mit der VWL deutlich. Die Volkswirtschaftslehre konzentriert sich auf die Makroökonomie und beschäftigt sich somit mit der gesamten Wirtschaft eines Landes, einer Region oder mitunter auch der ganzen Welt. Im Gegensatz dazu fokussiert die BWL mit den einzelnen Unternehmen kleine Einheiten innerhalb der Volkswirtschaft.
Im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre werden diverse Themenbereiche abgedeckt. Das Marketing, Management, Controlling, die Personalführung, die Logistik und die Produktionswirtschaft sind nur einige Gebiete, die Gegenstand der BWL sind.
Teilbereiche der Betriebswirtschaftslehre
Wenn es um eine Definition der Betriebswirtschaftslehre geht, gilt es, die einzelnen Teilbereiche zu betrachten, um sich im Zuge dessen einen Überblick über das breite Spektrum der BWL zu verschaffen. Die Betriebswirtschaftslehre begleitet grundsätzlich alle Prozesse in einem Unternehmen von der Entwicklung über die Produktion bis hin zum Vertrieb. Die Organisation der betrieblichen Abläufe, das Management und die Buchhaltung sind ebenfalls Gegenstand der BWL, die folglich für jede Firma überaus bedeutsam ist. Eine konkrete Definition dieser Wirtschaftswissenschaft kann demnach nur anhand der Beschreibung der unterschiedlichen Teilbereiche gelingen.
Als Betriebswirt ist man in unterschiedlichste Entscheidungen involviert und kann durch seine Kenntnisse in jedem Teilgebiet des Betriebs tätig werden. Die Organisation, Planung und Kalkulation der betrieblichen Entscheidungen sind Inhalte der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre. Die Spezielle Betriebswirtschaftslehre setzt sich dahingegen mit den einzelnen Disziplinen auseinander. Die Logistik, das Marketing, das Risikomanagement, das Rechnungswesen, die Steuerlehre, die Wirtschaftsprüfung, das Personalwesen, die Produktion und die Finanzwirtschaft gehören zu den Bereichen, die zur BWL zählen.
Darüber hinaus gibt es noch die branchenspezifische Betriebswirtschaftslehre, die sich speziell mit den besonderen Aspekten einzelner Branchen befasst. Zu nennen sind diesbezüglich unter anderem die Bankbetriebslehre, das Medienmanagement, die Immobilienwirtschaft und die Handelbetriebslehre. Oftmals tritt die BWL an den Hochschulen auch in Kombination mit anderen Wissenschaften in Erscheinung, wodurch Studiengänge wie Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftspsychologie und Wirtschaftsingenieurwesen entstanden sind. Ganz allgemein lässt sich die BWL als Lehre von Betrieben beschreiben, da sie Unternehmen in den Mittelpunkt stellt. Ein BWL-Studium vermittelt die Grundlagen der Betriebswirtschaft und gewährt zugleich auch Einblicke in die Volkswirtschaftslehre, die eher die gesamte Wirtschaft betrachtet.
Karriere als Betriebswirt machen
In Anbetracht der Tatsache, dass die BWL die Wirtschaftswissenschaft ist, die die Sichtweise von Unternehmen vertritt, ist es nicht verwunderlich, dass BWLer in praktisch jedem größeren Unternehmen gebraucht werden. Eine Qualifikation als Betriebswirt kann einem somit viele Türen öffnen und die ideale Grundlage für eine vielversprechende Karriere sein.
Weiterbildung zum geprüften Betriebswirt
Nach der kaufmännischen Ausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung wünschen sich viele Menschen einen Aufstieg auf der Karriereleiter. Somit liegt es nahe, eine Weiterbildung zu absolvieren, um sich im Zuge dessen zu qualifizieren. Der geprüfte Betriebswirt sowie der staatlich geprüfte Betriebswirt erweisen sich in diesem Zusammenhang als interessante Optionen. Aufbauend auf den bereits vorhandenen Kenntnissen taucht man tiefer in die Materie ein und erwirbt für die Praxis relevante Kenntnisse der Betriebswirtschaftslehre.
BWL an der Hochschule studieren
Abgesehen von einer klassischen Weiterbildung existiert auch das Studium Betriebswirtschaftslehre. Zahlreiche Hochschulen offerieren entsprechende Studiengänge und geben somit ihren Studenten die Möglichkeit, sich auf akademischem Niveau mit der Betriebswirtschaftslehre zu befassen. Im Zuge dessen widmet man sich den einzelnen Themenbereichen der BWL und eignet sich unter anderem in Sachen Marketing, Personalwesen, Controlling und Management umfassendes Wissen an. Am Ende des Studienganges wird dann der Bachelor, Master oder MBA verliehen. Dabei gilt es zu beachten, dass der Bachelor lediglich als grundständiger Abschluss betrachtet werden kann und der darauf aufbauende Master oftmals für eine Karriere auf Führungsebene erforderlich ist. Für all diejenigen, die zwar über einen Bachelor verfügen, diesen aber nicht in BWL gemacht haben, bietet sich ein nicht-konsekutiver MBA als postgraduales Studium an.
Für all diejenigen, deren Weg nicht direkt nach der Schule an die Universität oder Fachhochschule geführt hat, ist der Zug keineswegs abgefahren. An einigen Hochschulen kann man BWL berufsbegleitend studieren und beispielsweise ein Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre aufnehmen. Das Studium neben dem Beruf ist zwar eine große Herausforderung, sorgt aber für eine Vereinbarkeit von Beruf und Studium. Wer Karriere machen und beispielsweise ins Management einsteigen will, sollte ein berufsbegleitendes BWL-Studium in Erwägung ziehen.